Caninus persistens
Ist der Milchzahn noch vorhanden, obwohl der bleibende Zahn bereits durchgebrochen ist, spricht man von einem persistierenden Milchzahn, einer der häufigsten Zahnerkrankungen des Welpen oder Junghundes.
Die Ursache hierfür ist, dass die Zahnanlage des bleibenden Zahnes nicht direkt unter der des Milchzahnes liegt und dieser daher beim Zahnwechsel nicht gelockert wird. Häufig kommt dies bei den Fangzähnen („Canini“) vor, daher auch die Bezeichnung „persistierender Caninus“.
Die bleibenden Fangzähne brechen im Unterkiefer zungenwärts der Milchzähne durch. Der nicht ausgefallene Milchzahn bewirkt im Unterkiefer, dass der bleibende Fangzahn zu steil nach oben wächst und dort den harten Gaumen verletzen und zu einer Fistel führen kann. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, persistierende Canini frühzeitig zu ziehen, bevor eine Zahnfehlstellung der bleibenden Fangzähne im Unterkiefer daraus resultiert. Dann haben die bleibenden Zähne die Chance ihre natürliche Position einzunehmen. Geschieht dies nicht, sind später aufwendige und langwierige kieferorthopädische Maßnahmen erforderlich, um die fehlgestellten Zähne wieder in eine physiologische Stellung zu bringen.
Bei persistierenden Canini im Oberkiefer bricht der bleibende Fangzahn vor dem Milchzahn durch. Da die beiden Zähne sehr eng aneinander stehen, sammeln sich hier Futterreste und Haare, zudem kann es zu einem Schmelzabrieb am bleibenden Zahn an der Kontaktstelle mit dem Milchfangzahn kommen.
Zum Entfernen der Milchzähne ist eine schonende Kurznarkose erforderlich, um diese vollständig und schmerzfrei zu ziehen. Eine Nachbehandlung ist in der Regel nicht erforderlich. Durch Massage und Druck auf die bleibenden Canini, kann man die Auswärtsbewegung der Zähne noch fördern und der Hund hat in kürzester Zeit wieder ein normal verzahntes Gebiss.